Samstag, den 13.02.2021, von Maximilian
schwarze Schlehen, wilder Wein und der 2.Weltkrieg
An das Jenseits soll man nicht nur glauben müssen. Das Jenseits soll man auch erfahren, schon inmitten dieses Lebens.
Erich Limpach (1899 – 1965), deutscher Dichter, Schriftsteller und Aphoristiker
Bislang hatte ich schon viele Erfahrungen mit Durchsagen erlebt, welche mindestens mir eine tiefe Falte in die Agnostiker-Stirn zeichnete. Doch hierbei war es nochmals eine andere Qualität an Erfahrung. Diese unterschied sich dahingehend, dass ein Bogen von Jenseits zum Diesseits gespannt wurde, welche mit einer realen Findung endete.
Es scheint nichts ungewöhnliches zu sein, dass man sich in gewissen Lebensabschnitten auf einmal mit der Räumung einer Wohnung befassen muss. So auch ich nach dem Tod meiner Mutter. Ich hatte diese unliebsame Aufgabe schon mehr als 3 Jahre vor mir hergeschoben. Einerseits wegen der emotionalen Barriere, anderseits wegen purer Faulheit. Aber irgendwann sollte die Wohnung ja auch wieder vermietet werden und so packte ich den Stier an den Hörnern. Zwischen den vielen Dingen eines erfüllten Lebens entdeckte ich diverses an Unterlagen, Briefen, Zeitungsausschnitten zum Tod meines Onkels Max. Ich wusste, dass meine Mutter ein ganz besonderes inniges, aber auch nur kurzes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte. Der gewaltsame Tod im 2. Weltkrieg mit nur 18 Jahren war eine Katastrophe für die ganze Familie. Zudem belastete die Ungewissheit zum genauen Todeshergang, dem genauen Ort und zum Verbleib den ohnehin schon großen Schmerz nochmals über Gebühr schwer. Ich sichtete die handgeschriebenen Feldbriefe, Postkarten und andere Relikte aus dieser Zeit und versuchte mir selbst ein Bild zu machen. Nicht anders zu erwarten war es schwierig mit den wenigen altdeutschen Schriftfragmenten sich das Puzzle zu den Gegebenheiten zusammen zu reimen. Wenn sich auch damals viele bemüht haben in den letzten Tagen der Kriegswirren den Daheimgebliebenen so gut als möglich über Max Informationen zu kommen zu lassen, war es doch im Resultat eher nebulös und lückenhaft.
In meinen Recherchen fand ich u.a. im Wehrpass von Max, dass er in seinen jungen Jahren in Funktion als Funker im Nachrichtentrupp eingesetzt wurde. Was lag somit näher, als ihn einfach einmal „anzufunken„. So kam es, dass ich in einer Einspielung an 05/2016 explizit nach Max und dem Hergang seines Todes nachfragte. Hier die Fragen/Antwort Abfolge als Screenshot aus der LTC~wave Datenbank
Die äußerst konkrete und deutliche Antwort „wilder Wein“ ergab jedoch im Kontext zu den bislang gesammelten Fakten keinen Sinn. Zumindest bis jetzt noch nicht. Denn jegliche Verbindung konnte nur mit „Prugnolo“ hergestellt werden und dies war lt. sämtlicher Nachfragen und Wissenstand eine Schlehen-Art.
Video: topografische Abbildung und Rekonstruktion zum Gefechtshügel, welcher oberhalb der Stelle liegt an der Max am 02.10.1944 sein Leben lassen musste.
Nachdem meine Frau und ich sowieso noch unschlüssig bezgl. eines Urlaubzieles waren, entschlossen wir kurzer Hand die uns bislang bekannten Örtlichkeiten in der Region Emilia-Romagna selbst anzusehen.
Wir mieteten uns eine in der Nähe gelegene Unterkunft, nahe dem vermeintlichen Ort des tragischen Todestages im Oktober 1944. Mein Interesse zum Begriff „il prugnolo“ konnte ich auch nicht vor unserer Gastgeberin, einer ehemaligen italienischen Geschichtslehrerin, verbergen. Nach ein paar Nachfragen holte sie dann sogleich diverse Lexika zum Thema Flora & Fauna aus der Region zu Rate. Im Ergebnis jedoch auch immer wieder der botanische Verweis auf ein Art der schwarzen Dorn Schlehe, welches üppig buschartig auch in diesen Regionen vorkommt. Eine Verbindung zu einem Wein lies sich aber beim besten Willen nicht herstellen, denn die üblichen tiefen Temperaturen für einen sogenannten Schlehen-Wein kamen saisonal in der Region nicht zustande. Somit blieb auch nach intensivster Nachfrage die Schlehe ohne einen geringsten Bezug zum Wein.
Am nächsten Tag brachen wir zur Exkursion auf. Bewaffnet mit Kopien der alten Karten, Handzeichnungen und Archivdarstellungen aus dem 2. Weltkrieg machten wir eher den Eindruck durchgeknallter Reservisten anstatt zur Wahrheitsfindung nach nun über 70 Jahren. Im Focus stand ein kleines Wäldchen, welches ich meinte als den besagten und beschriebenen „Schlehenwald“ bereits auf Google-Maps identifiziert zu haben. Wir machten uns zu Fuß auf die letzten Kilometer, wie einst der Funktrupp von Max auf ihrem Kettengrad, den Pfad entlang der via Boschi (=Weg des Waldes) entlang zu gehen. Die Sonne stand bereits tief, wie auch zugegeben meine Stimmung. Denn weit und breit keine rationelle Verknüpfung zu all dem Wissen was ich hatte. Das Wäldchen, welches schon von Maps mir als die naheliegende Lösung erschien, entpuppte sich ebenso als untauglich für eine Erklärung. Es lag topografisch viel zu weit im Tal und bestand weder aus Schlehen-Buschen noch aus sonstigem mit der Sache in Verbindung zu bringender Flora.
Etwas missgelaunt von meinem unbefriedigenden Ausflug traten wir den Rückweg an. Ich für meinen Teil hatte die Sache abgehakt, als meine Frau plötzlich zielstrebig auf einen Punkt des Weges säumenden Buschwerks zuging. In der tiefstehenden Sonne funkelte aus einem Meer von Grünzeug tiefblauer wilder Wein in der Abendsonne. Da war er, der wilde Wein! Üppig und nur an dieser Stelle wuchs der Rebstock im dichten Blätterwerk. Und nun fügte sich ein Puzzlestein zum anderen: genau oberhalb der Fundstelle war auch eine Anhöhe. Die einzige Stelle weit und breit, welche sich für die exponierte Aufstellung einer Gefechtsstellung gegen talwärts eignen würde. Den Wehrmachtsaufzeichnungen zufolge stand zur Abwehr der Alliierten hier ein Feldartilleriegeschütz erhoben auf einem Hügel. Unterhalb sollte sich der tragische Granateinschlag in der Nacht zum 02.10.44 ereignet haben, welche meinem Onkel tödlich die Brust zerfetzte.
Meine Frau und ich waren wie vom Blitz getroffen und schauten uns wundersam an. Nicht zuletzt deswegen, weil es auch meine Frau war die bis zuletzt die ganze Aktion mehr als belächelt hat. Und gerade Sie war es nun, die den entscheidenden Hinweis zu Tage brachte! Wir nahmen uns ein paar volle Trauben wie auch ein Stück Weingehölz als Andenken mit zurück. Ohne genau damals zu wissen was ich damit überhaupt anstellen würde, gelang es mir zuhause aus den Traubenkernen 2 wunderschöne Weinstöcke zu ziehen. Voller Stolz zieren diese nun unseren Garten und wenn sie stark genug sind, einer auch bald das Grab von Max.
Fragen? Anregungen? Erfahrungen? ….dann hinterlasst Euren Kommentar unten im Schriftfeld oder schreibt mir eine Email.
Gruß & Danke,
Maximilian
wwwEinspieldatenwww | wwwHardware, Softwarewww | Experimenteller Aufbau, Durchführung |
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Datum: 24.05.2016 Zeit: 21:16 Ort: Ghf Experimentator: Max Anwesende: Frequenz: 9400 – 9900 kHz Scan-Steprate: nA Band: 31m |
Delta-Loop Aussenantenne IC-R75 LTC~wave Psychofon |
Einspielung erfolgt über das LTC in Reihe (eine Spur) mittels Laser, das Psychofon im 31m Band (9400 – 9900 kHz). |
Kommunikation | |
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Frage: | wie heißt das Wäldchen,….welches sich auf der kleinen Karte eingezeichnet befindet? |
Antwort / Durchsage: | „[such] ein wilder Wein!“ |
Anmerkung zum Abhören der Stimmen:
Vorteilhaft sind Kopfhörer für die akustische Wiedergabe. Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten haben die Stimmen zu verstehen, ist dies anfänglich als „normal“ zu betrachten. Es bedarf oftmals einer gewissen Übung zum richtigen Hören. Der speziellen Charakteristik zu den ungewöhnlichen Rhythmen und Tonhöhen, ihrer eigenartigen Ausdrucksweise und Intensität unterliegt meist einem gewissen Lernprozess. Weitergehende Informationen erhalten Sie in diesem Artikel: „Wie man die Stimmen hört“
wwwEinspieldatenwww | wwwHardware, Softwarewww | Experimenteller Aufbau, Durchführung |
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Datum: 24.05.2016 Zeit: 21:16 Ort: Ghf Experimentator: Max Anwesende: Frequenz: 9400 – 9900 kHz Scan-Steprate: nA Band: 31m |
Delta-Loop Aussenantenne IC-R75 LTC~wave Psychofon |
Einspielung erfolgt über das LTC in Reihe (eine Spur) mittels Laser, das Psychofon im 31m Band (9400 – 9900 kHz). |
Kommunikation | |
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Frage: | wie heißt das Wäldchen,….welches sich auf der kleinen Karte eingezeichnet befindet? |
Antwort / Durchsage: | „Apennin bei prugnolo“ |
Anmerkung zum Abhören der Stimmen:
Vorteilhaft sind Kopfhörer für die akustische Wiedergabe. Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten haben die Stimmen zu verstehen, ist dies anfänglich als „normal“ zu betrachten. Es bedarf oftmals einer gewissen Übung zum richtigen Hören. Der speziellen Charakteristik zu den ungewöhnlichen Rhythmen und Tonhöhen, ihrer eigenartigen Ausdrucksweise und Intensität unterliegt meist einem gewissen Lernprozess. Weitergehende Informationen erhalten Sie in diesem Artikel: „Wie man die Stimmen hört“
Zeit: 21:16
Ort: Ghf
Experimentator: Max
Anwesende:
Frequenz: 9400 – 9900 kHz
Scan-Steprate: nA
Band: 31m
IC-R75
LTC~wave
Psychofon
Anmerkung zum Abhören der Stimmen:
Vorteilhaft sind Kopfhörer für die akustische Wiedergabe. Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten haben die Stimmen zu verstehen, ist dies anfänglich als „normal“ zu betrachten. Es bedarf oftmals einer gewissen Übung zum richtigen Hören. Der speziellen Charakteristik zu den ungewöhnlichen Rhythmen und Tonhöhen, ihrer eigenartigen Ausdrucksweise und Intensität unterliegt meist einem gewissen Lernprozess. Weitergehende Informationen erhalten Sie in diesem Artikel: „Wie man die Stimmen hört“