Im Jahre 1959 bemerkte der schwedische Kunstmaler und Opernsänger Friedrich Jürgenson auf einer Tonbandaufnahme seltsame Stimmen, die ihn mit Namen ansprachen und Dinge sagten, die eigentlich nur er wissen konnte. Fortan widmete er sich ganz der Erforschung des “Tonbandstimmen-Phänomens”, das er im Jahre 1967 mit seinem Buch Sprechfunk mit Verstorbenen als “Stimmen aus dem Jenseits” publik machte. Einer der ersten, der auf Jürgensons Entdeckung aufmerksam wurde, war der lettische Autor Konstantin Raudive. Durch sein 1968 erschienenes Buch Unhörbares wird hörbar (engl. Titel: Breakthrough) wurden die Stimmen schließlich weltweit bekannt.
Jürgenson selbst war zeit seines Lebens immer darum bemüht gewesen, das Phänomen wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Er wandte sich dazu an Rundfunktechniker und machte Physiker und Psychologen auf sich aufmerksam. So ließ etwa das Parapsychologische Institut der Universität Freiburg unter der Leitung von Hans Bender in Zusammenarbeit mit Jürgenson in den Jahren 1964 und 1970 Untersuchungen des Stimmenphänomens durchführen , welche die Existenz des Phänomens zwar grundsätzlich bestätigen konnten, die jedoch nicht weitergeführt wurden, da die erzielten Ergebnisse den strengen Anforderungen der verwendeten Analyseverfahren nicht genügten. Weitere Untersuchungen in London Anfang der 1970er Jahre – diesmal zusammen mit Raudive – bestätigten ebenfalls die Existenz des Phänomens.
Aus heutiger Sicht stellt sich natürlich die Frage, wie aussagekräftig diese frühen Untersuchungen gewesen sein können. Wurden wirklich alle denkbaren Vorkehrungen getroffen, um “normale” Einflüsse auszuschließen?
Dessen ungeachtet blieb jedoch die Popularität des Phänomens bis heute ungebrochen. Die geheimnisvollen “Stimmen aus einer anderen Welt” haben nichts von ihrer Faszination verloren, zumal jeder, der ein wenig Geduld mitbringt, sie mit relativ einfachen technischen Mitteln selbst erhalten kann. Erforderlich ist dazu im Prinzip nichts weiter als ein funktionierendes Aufnahmegerät mit angeschlossenem Mikrofon. Dies muss kein Tonbandgerät sein, sondern kann auch ein Kassettenrecorder, Mini Disc-Recorder oder Computer mit Soundkarte sein.